Abhängigkeit von digitalen medien


Die Zahl der Internetabhängigen nimmt vor allem bei Jugendlichen rasant zu. Experten fordern bessere diagnostische Standards und Screeninginstrumente. Wenn die Eltern ein dysreguliertes Internetnutzungsverhalten aufweisen, dann auch ihre Kinder. Der Kleine kann digitale und reale Welt nicht trennen — die Mutter hat die Kontrolle längst verloren. Digitale Medien sind allgegenwärtig und nicht mehr wegzudenken. Doch was, wenn sie das Leben dominieren, man die Kontrolle über den Umgang verliert, Kinder verhaltensauffällig werden, sie soviel Zeit in Anspruch nehmen, dass Jugendliche aus dem realen Leben verschwinden? Wenn Beziehungen, Ausbildung oder Arbeitsplätze gefährdet sind? Das Thema Internetabhängigkeit beschäftigt inzwischen Ärzte, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, die Wissenschaft und die Politik verstärkt. So hat die Bundesdrogenbeauftragte ihre diesjährige Jahrestagung allein diesem Thema gewidmet. Schlaglichter warf die Drogenbeauftragte auf die Ausschläge der aktuellen Studien: Die Zahl der Internetsüchtigen bei den bis Jährigen hat sich seit fast verdoppelt. abhängigkeit von digitalen medien

Abhängigkeit von digitalen Medien: Ursachen und Folgen

Ihre Mediennutzungsdauer schätzen bis jährige Jugendliche auf durchschnittlich Minuten pro Wochentag. In Anbetracht dieser Zahlen ist es nicht verwunderlich, dass Eltern und andere Bezugspersonen von Jugendlichen das Nutzungsverhalten kritisch oder besorgt betrachten. Die Mediennutzung kann zu problematischen Entwicklungen führen, wenn aus "normaler" Mediennutzung ein exzessives Verhalten wird, das negativ in andere Aspekte des Alltags eingreift. Aktuell ist ein pathologischer Mediengebrauch als eigenständiges Störungsbild im Bereich der Verhaltenssüchte nur für Computer- bzw. Videospiele offiziell anerkannt. Jedoch ist auch ein suchtähnliches Verhalten bei der exzessiven Nutzung von sozialen Netzwerken , wie Instagram oder TikTok, beobachtbar. Die Sucht nach Online-Pornografie auch Pornografie-Nutzungsstörung oder nach Online-Glücksspiel sind weitere Süchte im Zusammenhang mit digitalen Medien. Im Jahr hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Gaming Disorder dt. Seit ist das Störungsbild in der "Internationalen Klassifikation der Krankheiten" ICD im Bereich der Verhaltens- und Neuroentwicklungsstörungen aufgeführt.

Strategien zur Bekämpfung der Digitalmedienabhängigkeit Die Zahl der Internetabhängigen nimmt vor allem bei Jugendlichen rasant zu. Experten fordern bessere diagnostische Standards und Screeninginstrumente.
Die Rolle der Familie bei der Digitalmedienabhängigkeit Wann wird die Nutzung digitaler Medien zu viel? Der Medienkonsum durchdringt viele Bereiche der Lebenswirklichkeit von Jugendlichen — vom Familienleben bis zum Schulalltag — und sorgt dabei nicht selten für Konflikte.

Strategien zur Bekämpfung der Digitalmedienabhängigkeit

Stets ist das Smartphone dabei, auch abends im Bett: Viele junge Menschen haben einen problematischen Medienkonsum. Ohne Smartphone aus dem Haus? Für viele, insbesondere junge Menschen, undenkbar. Der digitale Medienkonsum durchdringt die Lebenswirklichkeit, die Nutzungsdauer nimmt stetig zu. Suchtexperten warnen. Die deutschen Haushalte sind medial gut ausgestattet: Smartphones, Computer, Laptops, Tablets, stationäre und tragbare Spielkonsolen und ein Internetzugang sind nahezu überall vorhanden. Viele Jugendliche besitzen eigene Geräte und müssen diese nicht mehr mit anderen Haushaltsmitgliedern teilen. Das führt zu intensiver Nutzung. Ihre generelle Mediennutzungsdauer schätzen bis Jährige auf durchschnittlich Minuten pro Wochentag. Im Pandemiejahr waren es sogar Minuten täglich. Herausgeber der Studienreihe JIM Jugend, Information, Medien ist der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest, eine Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg LFK und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz.

Die Rolle der Familie bei der Digitalmedienabhängigkeit

Davon verfügen 97 Prozent über ein Smartphone mit Internetzugang. Diese Ergebnisse fördert die sogenannte James-Studie Jugend-Aktivitäten-Medien-Erhebung Schweiz von zutage. Heute sind die Jugendlichen jeden Tag eine halbe Stunde länger online, als es bei der ersten James-Erhebung im Jahr der Fall war. An Wochentagen surfen sie aktuell nach eigenen Angaben täglich im Schnitt 2 Stunden und 30 Minuten, am Wochenende sind es sogar 3 Stunden und 40 Minuten. Ein Fünftel der Heranwachsenden berichtet von einer noch häufigeren Handynutzung. Und 8 Prozent von ihnen sind dadurch so stark in der digitalen Welt involviert, dass sie als suchtgefährdet bezeichnet werden müssen. Je häufiger die Nutzung, desto mehr ist die psychische und physische Gesundheit junger Menschen in Gefahr. Die Zeit, die Junge mit digitalen Medien verbringen, geht auf die Rechnung von Aktivitäten und sozialen Kontakten in der realen Welt. Nicht selten auch auf die Rechnung von Schlaf und Schulaufgaben. Damit nimmt die digitale Welt eine sehr dominante Position ein: Sie dient anstelle von Kinderzimmer, Fussballplatz, Wald oder anderen Treffpunkten als digitaler Raum für den Abbau von Affekten wie Langeweile, Frust, Wut oder sexueller Erregung.